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Karlsruhe, 13. Dezember 2022

Schnelle Koordination von Großeinsätzen: ASB Karlsruhe stattet Leitende Notärzte mit Fahrzeugen für Stadt und Landkreis aus

Großer Verkehrsunfall, ein Wohnungsbrand mit mehreren Verletzten oder geplante Evakuierung von Straßenzügen nach einem Bombenfund: Bei solchen Großschadensereignissen koordinieren so genannte Leitende Notärzte (Kürzel: LNA) die Rettungskräfte. Sie entscheiden in Minuten, in welche passende Klinik Verletzte verbracht werden. Damit diese LNA künftig im Stadt- und Landkreis ohne Zeitverzug und eigenständig eintreffen können, wo sie gebraucht werden, stellt der ASB Region Karlsruhe drei neue Fahrzeuge bereit.

Zusammen mit anderen Anbietern tragen die Karlsruher Samariter Sorge für die Notfallrettung. Die zwei Ford Focus Kombi und ein VW T-Cross, die der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Baden-Württemberg e.V. Region Karlsruhe beschafft hat und weitgehend aus Eigenmitteln unterhält, stehen nun bereit. Als Standort für den nördlichen Landkreis wurde die Rechberg-Klinik (RKH) an der Edison-Straße in Bretten gewählt, für den südlichen zum einen das Städtische Klinikum Karlsruhe an der Moltkestraße, zum anderen die ViDia-Klinik in Karlsruhe-Rüppur.

Je nach Einsatzort um bis zu 30 Minuten verbesserte Verfügbarkeit am Ort

Direkten Zugriff auf die Fahrzeuge hat eine Gruppe aus fünf Leitenden Notärzten. Diese melden sich je nach zeitlicher Möglichkeit bei der Leitstelle zur Rufbereitschaft. Bei Bedarf starten sie nun eigenständig zum Einsatzort, ohne auf Dritte angewiesen zu sein. Christoph Nießner, Leitender Notarzt und Vorsitzender des ASB Region Karlsruhe, blickt zurück: „Bei einem Alarm musste die Leitstelle sich um die Abholung kümmern und zugleich das Ereignis koordinieren. Da konnten zwischen Alarm und Eintreffen des LNA an der Schadensstelle gut und gerne 40 - 50 Minuten vergehen.“ Die Zeit für das Abholen entfällt künftig.

„Daher rechnen wir je nach Einsatzort mit einer um bis zu 30 Minuten verbesserten Verfügbarkeit des LNA“, sagt Nießner mit spürbarer Erleichterung. „Der Rettungsdienstplan sieht zwar vor, dass Oberbürgermeister und Landrat Leitende Notärzte bestellen, allerdings ohne die Zubringerfrage befriedigend zu lösen“, wie er erklärt. So habe sich der ASB Region Karlsruhe Anfang des Jahres dazu entschlossen, entsprechende Fahrzeuge auf eigene Kosten anzuschaffen, die nun eingetroffen und ausgerüstet sind. Nießner: „Was den Stadt- und Landkreis Karlsruhe anbelangt, lösen wir damit eine Problematik, die für die Einsatzleitung im Rettungsdienst seit 25 Jahren bestand.“

Wichtig sind Leitende Notärzte vor allem wegen ihrer Übersicht am Schadensort und Kenntnis, wo Verletzte bestmöglich versorgt werden können. Auch für den öffentlich-rechtlichen Katastrophenschutz üben LNA als öffentlich bestellte Personen eine beratende Rolle aus. Diese nimmt Anästhesist Nießner wie auch seine vier LNA-Kollegen neben dem Beruf wahr.

Gruppe von fünf Leitenden Notärzten (LNA) | Björn Bergau, Sebastian Friese, John Kerner, Friedemann Lindmayer und Christoph Nießner melden sich je nach zeitlicher Möglichkeit bei der Integrierten Leitstelle zu den Rufbereitschaften - im Wechsel jeweils neben ihrem Beruf. Vier von ihnen sind im Hauptberuf Anästhesisten, einer ist Kinderarzt. Unterstützt durch einen Organisatorischen Leiter Rettungsdienst koordinieren Leitende Notärzte als ärztliche Führungskraft und öffentlich bestellte Person die Rettungskräfte und die medizinischen Maßnahmen.

Anschaffung und Unterhaltung |Für die Anschaffung der Fahrzeuge kam der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Region Karlsruhe aus Eigenmitteln auf. Die Samariter unterhalten die Fahrzeuge und erhalten dafür jährlich einen Zuschuss von 3.500 EUR seitens der Kostenträger, in dem Fall der Krankenkassen. Für den Erwerb konnte ein „Behörden-Rabatt“ veranschlagt werden, wie im öffentlichen Sektor üblich. Bedingt durch die allgemeine Lieferproblematik vergingen vom Beschluss zur Anschaffung bis zur Bereitstellung mehrere Monate.

Leistungsstarke „Kommandowagen“ | Die angeschafften Focus Kombi der Marke Ford sowie der geländegängige VW T-Cross verfügen über leistungsstarke Motoren.

  • Ausgestattet sind sie mit u.a. Digital-Funk, Martin-Horn und Blaulicht für Signalfahrten. Mitgeführt werden ein sog. Notfallrucksack und ein automatischer Defibrillator (AED).
     
  • Vorgesehen sind die Fahrzeuge als – Fachjargon – Kommandowagen (Kürzel: KDW).

Schnelles Eintreffen am Einsatzort | Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Region Karlsruhe beschaffte aus Eigenmitteln drei Fahrzeuge für die Leitenden Notärzte, die so künftig eigenständig zum Einsatzort fahren können. Außen, vor dem Karlsruher Schloss, die Ford Focus Kombi, dazwischen der VW T-Cross. | Bildnachweis: ASB Karlsruhe

Kontakt für Medienschaffende

Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Baden-Württemberg e.V.
Region Karlsruhe | Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Pforzheimer Str. 27a | 76227 Karlsruhe
Tel.: 0721 49008740 | E-Mail: Och7L9Bi?VPe-n}1]#[@VN#@yYK/5XQiwbq

Drei Standorte im Landkreis Karlsruhe

  • Für rasche Verfügbarkeit im nördlichen Landkreis Karlsruhe ist die Edison-Straße in Bretten mit der Rechberg-Klinik einer der Standorte. Die Klinik zählt zur RKH Regionale Kliniken Holding und Services GmbH.
     
  • Für rasche Verfügbarkeit im südlichen Landkreis Karlsruhe ist die Moltke-Straße in Karlsruhe mit dem Städtischen Klinikum zweiter Standort.
     
  • Dritter ist die ViDia-Klinik in Karlsruhe-Rüppur.

Stichwort: Öffentliche Notfallvorsorge

| Mit Hilfe der Fahrzeuge kommen die Leitenden Notärzte (LNA) schnell und eigenständig zum Einsatzort. Zum Einsatz kommen LNA bei Ereignissen mit einer Vielzahl von Verletzten oder Erkrankten, so genannten Großschadenslagen, und im Katastrophenfall.

Ärztliche Koordination von Großeinsätzen | Unser Foto zeigt vier der fünf Leitenden Notärzte, v.l. (jeweils in Jacke mit Kürzel „LNA“): Christoph Nießner, Björn Bergau, Friedemann Lindmayer und John Kerner. Fünfter LNA ist Sebastian Friese (nicht im Bild). Zweiter v.l. ist Tobias David, ASB-Regionalgeschäftsführer. | Bildnachweis: ASB Karlsruhe