Vermisste Personen in Innenstädten oder Industrie-Gebieten aus der Luft aufspüren, Wasserflächen und schwer zugängliche Waldgebiete absuchen, Verletzte auffinden - das sind Fälle, in denen unsere beiden Drohnen ihre Stärken am Einsatzort erweisen. Ausgebildete ASB-Spezialisten bedienen sie.
Vogelperspektive gebraucht? Diese „Kollegin“ kann helfen, Menschenleben zu retten. Stabile Lage selbst bei Wind, sechs Rotoren, integrierte Weitwinkel-Kamera für hochwertige Fotos in Echtzeit - das zeichnet unsere Drohne aus. | Bildnachweis: ASB Karlsruhe
Das Drohnenteam ist über die Integrierte Leitstelle Karlsruhe alarmierbar, aber auch in ganz Baden-Württemberg einsetzbar. Es kooperiert und steht in Austausch mit anderen Drohnenteams wie dem des ASB Mannheim / Rhein-Neckar. Auch konzertierte Übungen gehören dazu.
Unterhalt, Bereitstellen der Technik sowie Ausbildung und Training der "Drohnenpiloten" trägt der ASB Karlsruhe aus Eigenmitteln, unterstützt durch Mitgliedsbeiträge und Spenden.
„Wenn man bedenkt, wie hoch die Kosten für einen Hubschrauber pro Minute sind, macht die Erkundung größerer Areale mittels Drohne auch aus wirtschaftlicher Sicht Sinn“, gibt der ehrenamtliche Vorsitzende des ASB Region Karslruhe Christoph Nießner zu bedenken. Als Leitender Notarzt für die Stadt Karlsruhe und Landesarzt des ASB verfügt er über jahrelange Erfahrung in der Notfallrettung.
Gefahrenschwerpunkte aus der Luft frühzeitig finden und „Schadensherde“ identifizieren, ohne dass sich die Einsatzkräfte selbst in Gefahr bringen müssen - das sind einige Vorteile der Technik.
Aero Expo, Friedrichshafen | In Halle A2 nahm unser Drohnenteam am 27.+ 28. April 2022 Teil an der Sonder-Veranstaltung "Drohnen im BOS-Einsatz". BOS steht für: Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. Die Einladung zur Fachmesse ging auf das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zurück. | Grafik: ASB Karlsruhe
Bei den Drohnen handelt es sich um Hexacopter Yuneec H520. Hier ihre Eigenschaften und Bestandteile:
Was früher außerhalb militärischer Einsatzfelder als technische Spielerei galt, kann als Instrument mittlerweile die Notfallrettung und den Bevölkerungsschutz sinnvoll ergänzen. Hilfsorganisationen ist es inzwischen erlaubt, Drohnen ohne Sondergenehmigung der Luftfahrtbehörden einzusetzen. Grundlage dafür ist die neu geregelte Drohnen-Verordnung durch den Bund im April 2017.
Tobias David
ASB Region Karlsruhe | Geschäftsführer
Wie das "Unmanned Areal Vehicle" - so der Fachbegriff für das ASB-Fluggerät - den Rettungsdienst unterstützt, zeigen folgende Punkte:
Großveranstaltung: Während des Lichterfests im Karlsruher Zoo und im Stadtgarten nahm das Team testweise Bewegungen von Menschenmengen in den Blick. Der Gedanke dabei: Ist Not am Mann, können Retter gezielt helfen.
Verkehrsunfall: Auf der Suche nach einem vermissten Kind, das man beim verunglückten Fahrer vermutet hatte, unterstützte die Drohne die Rettungskräfte in unwegsamem Gelände entlang von Bahngleisen nachts im Albtal.
Großbrand: Die Drohne entpuppt sich als gute "Brandwache". Nach einem Brand in Graben-Neudorf half unser Drohnen-Team Glutnester aufzuspüren - von oben, durch den durchgebrannten Dachstuhl.
Das Drohnenteam besteht aus drei Personen. Ein Pilot steuert die Drohne. Ein Beobachter (Auswerter) verfolgt das gelieferte Bild am Monitor, der Bodenstation. Und eine Führungskraft hält den Funkkontakt zur Einsatz-Zentrale.
Neben zwei Drohnen steht dem Team ein Gerätewagen mit technischem Material, ein Einsatzleitwagen (ELW), ein Kommandowagen, zwei Krads sowie zwei All Terrain Vehicles (ATV / Quads) zur Verfügung.
Diese Ansicht aus 30 Metern Höhe verdeutlicht, wie eine Drohne auch bei großen Schadenslagen helfen kann. Binnen kurzem erhalten Rettungskräfte den Überblick über eine große Fläche. | Bildnachweis: ASB Karlsruhe