„Komm‘, ich zeig‘ Dir mal, wie das geht!“ Das bekommt in der Ausbildung für die Pflege längst keiner mehr zu hören. Wer sich auf den Pflegeberuf vorbereitet, erschließt sich in Theorie und Praxis vielmehr ein eigenes, ganzheitliches Verständnis für die Pflegesituation. Dabei helfen über die drei Jahre der Ausbildung so genannte Praxisanleitende. Wie Paten oder Coaches sind sie da, wenn das selbstständige Arbeiten nach der Schule noch ein bisschen ungeübt ist und schwerfällt.
Silvia Stadtmüller, 27, ist eine der Praxisanleitenden des ASB Karlsruhe. Es gehe um mehr, als zu sagen „Das war gut, das war schlecht", erklärt sie. „Wir schauen gemeinsam Schritt für Schritt auf das Handeln in der bestimmten Situation: Wie weit wurde das erworbene theoretische Wissen umgesetzt, beim Planen, beim Durchführen und Dokumentieren, in der Evaluation und Reflexion.
Auf die Frage, was Professionalität in der Pflege ausmacht, antwortet sie: „Es geht darum, sich die eigene Entwicklung im gesamten Lernprozess vor Augen zu führen, über die Freude am Beruf hinaus. Professionalität und Herzlichkeit verbinden uns mit den Menschen, denen wir helfen und die für die Hilfe, die sie erfahren, natürlich auch dankbar sind.“
Zu den Ausbildungsinhalten beim ASB in der Region gehört ein breites Spektrum. Angehende Pflegefachkräfte können sich in vielen Sparten entwickeln, individuell, nach ihren Kompetenzen. Entsprechend zahlreich sind die Lernfelder: Die Akut- oder Langzeitpflege gehört genauso dazu wie die stationäre und die teilstationäre Pflege (Tagespflege).
Ein weiteres Stichwort ist die so genannte Gerontopsychiatrie: Hier geht es darum, einfühlsam und professionell mit an Demenz erkrankten Menschen umzugehen und auf ihre spezifischen Bedürfnisse einzugehen. Auf diesem Gebiet ermöglichen es die beschützenden Bereiche in den Häusern des ASB Region Karlsruhe, wichtige Einblicke zu gewinnen und Kenntnisse zu erlangen.
Silvia Stadtmüller, Praxisanleitende im ASB-Pflegezentrum Josefshaus in Ubstadt | Bildnachweis: ASB Karlsruhe
Entschlossen, aktiv und strukturiert reagierte der Wohlfahrtsverband auf die Pandemie und die mit ihr verbundenen Herausforderungen.
Der Landesverband Arbeiter-Samariter-Bund Baden-Württemberg stützte die Regionen mit seinem Krisenstab in Stuttgart.
Der Stab filterte relevante Infos und bereitete sie verständlich auf, pflegte die Kontakte zu den Bezugsquellen und beschaffte das nötige Equipment.
Die Teams in Rettungsdienst und Pflege konnten sich so ohne die Sorge etwa vor einem Mangel an Schutzkleidung weiter darauf konzentrieren, für die Menschen da zu sein.
In der zeitweise schwer einzuschätzenden Situation spürten auch die Auszubildenden diesen Rückhalt in ihren Teams.
Wer sich für den ASB Karlsruhe entscheidet, wird Teil eines Teams von mehr als 30 Pflege-Auszubildenden.
Lucas Mohr
| Praxisanleitender ASB-Rettungsdienst
Plötzlich Partnerinnen beim Geschicklichkeitsspiel im Sitzen mit Tüchern und Bällen: Die Idee zu diesem aktivierenden Angebot für die Tagesgäste hatten die Auszubildenden bei ihrem Gastspiel in der ASB-Tagespflege Neureut. Die Pflege- und Betreuungskräfte des ASB erhielten über den ganzen Tag taktgenau ausgearbeitete Regieanweisungen. | Bildnachweis: ASB Karlsruhe
Wir sind die Leitung, ihr seid das Team! Dieser Challenge stellten zwei angehende Pflegefachfrauen in der ASB-Tagespflege Neureut - für alle Punkte des Tages von 8:00 bis 16.30 Uhr! Unter Aufsicht, versteht sich, doch die Rollen werden getauscht.
Stellen wir sie kurz vor:
Der Deal?
Ihr sagt uns, was bei euch sonst angesagt ist, wir überlegen uns, wie wir die Gäste mit unseren Ideen und Impulsen ansprechen und überraschen.
Zum Frühstück Marmelade? Wir bieten Wurst und Käse. Die süße Note fehlt? No worry, wir backen frische Waffeln dazu!
Ein Spiel für die Motorik und Geschicklichkeit? Hier sind die Tücher, Bälle, bitte setzen, los geht‘s.
Freilich: Gutes Coaching ging voraus. Vorgespräche. Herantasten in Einzelstunden. Plan aufstellen. Plan abstimmen, gute Laune einpacken…
"Das bekommen wir hin", sagten sich Alisa Schelling und Bruna Souza Paes de Lira. Für einen Tag übernahmen sie in der ASB-Tagespflege Neureut die Regie. Die Reaktion der Gäste: Zufriedenheit. | Bildnachweis: ASB Karlsruhe
Ja, und das Ergebnis dieses Praxistags?
Von ASB-Team und -Gästen eine glatte Zwei für den Einsatz, das Vorbereiten, das Eingehen auf individuelle Bedürfnisse, die Herzlichkeit, den Kuchen… Sogar eine Dankesrede gab es: „Viel Glück euch beiden und kommt gerne mal wieder!“
| Der Austausch von Auszubildenden im Pflege- und Gesundheitswesen ist üblich seit Einführen der generalistischen Pflegeausbildung, somit gute Praxis auch für den Arbeiter-Samariter-Bund in der Region.
Der ASB Karlsruhe bereitet mehr als 30 junge Menschen auf den Pflegeberuf vor und stellt für sie Praxisanleitende sowie eine Koordinatorin bereit.
„Wichtig“, sagt Lucas Mohr im Interview, „ist die Art und Weise, wie man mit den Schülerinnen und Schülern umgeht.“ Er ist in Karlsruhe einer der Praxisanleitenden im Rettungsdienst. | Bildnachweis: ASB Karlsruhe
Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Baden-'Württemberg e.V. Region Karlsruhe setzt in der Notfallrettung darauf, sich im Sinne der Qualität und des Patienten stets weiterzuentwickeln. Eine Grundlage dafür: ein offenes Verhältnis in den Teams, mit Reflexion und Feedback.
Was das bedeutet, erläutert hier Notfallsanitäter Lucas Mohr für uns. Er ist 29 und Praxisanleitender Rettungsdienst. An ihn können sich die Auszubildenden mit Fragen zu Theorie und Praxis wenden.